
Georges Onslow im Portrait
Biografie
Georges Onslow war nie ein Mensch für die breite Masse. Er stammte aus einer altenglischen Adelsfamilie; sein Vater siedelte drei Jahre vor Georges Geburt am 27. Juli 1784 nach Cermont-Ferrand in der Auvergne über. Der junge Georges studierte einige Jahre in London unter Hüllmandel, Dussek und Cramer Klavier, kehrte dann aber in die Auvergne zurück und begann, auch das Violoncellospiel intensiv zu lernen, da ihn vorrangig die Kammermusik interessierte. Auf seinen Reisen nach Deutschland und Wien um 1806 komponierte er mit drei Streichquartetten seine ersten Kammermusikwerke. Sich zunehmend auch als Komponist begreifend, nahm Georges Onslow 1808 ein Theoriestudium bei Anton Reicha auf . Von da an komponierte er rege, fand aber stets bei Komponistenkollegen besseren Anklang als beim Publikum. Im Jahre 1829 ereignete sich eine tragische Episode im Leben des Komponisten: Auf einem Jagdunfall verletzte ihn eine Kugel dermaßen, dass er zeitlebens schwerhörig blieb; sein Streichquintett Nr. 15 das sogenannte ‚Kugelquintett' berichtet musikalisch von diesem Malheur. 1832 wurde Onslow zusammen mit Mendelssohn Ehrenmitglied der Londoner ‚Philharmonic Society', ein Jahrzehnt später sogar Mitglied der ‚Académie des Beaux-Arts', wobei hier die Entscheidung gegen Berlioz fiel. Onslows Aristokratie brachte ihm in seinen Kreisen große Anerkennung ein. So wurde er als eines der besten Beispiele der großen englischen Rasse, abgemildert und vervollständigt durch eine glückliche Mischung französischer Grazie (Marmontel) bezeichnet. Gleichzeitig jedoch war diese Volksferne auch immer wieder Anlass für Kritik. Fétis nannte Onslow einen hervorragenden Amateur, Scudeo gar verkündete vernichtend: Er hatte weder das Genie der Erfindung noch das Wissen, das einen wahren Meister auszeichnet. Onslow litt in seinen letzten Lebensjahren unter mangelndem Respekt und sah verbittert Beethovens Aufstieg zu, bevor er am 3. Oktober 1853 in seiner Geburtsstadt verstarb.
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Portrait

"Man muss das Ziel kennen, bevor man zur ersten Probe erscheint."
Der Pianist und Organist Aurel Davidiuk im Gespräch mit klassik.com.
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