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Montag, 4. Dezember 2023

Tabea Zimmermann, Photo: Marco Borggreve

Tabea Zimmermann im Portrait

Biografie


Tabea Zimmermann erhielt im Alter von drei Jahren ihren ersten Bratschenunterricht, zwei Jahre später begann sie mit dem Klavierspiel. An ihre Ausbildung bei Ulrich Koch an der Musikhochschule Freiburg schloss sich ein kurzes, intensives Studium bei Sandor Végh am Mozarteum in Salzburg an. Eine Reihe von Wettbewerbserfolgen krönte ihre Ausbildung, darunter erste Preise beim Concours International in Genf 1982, Budapest 1984 und beim Wettbewerb „Maurice Vieux" in Paris 1983. Dort erhielt sie als Preis eine Bratsche des zeitgenössischen Geigenbauers Etienne Vatelot, auf der sie seitdem konzertiert. Von 1987 bis 2000 konzertierte sie regelmäßig mit David Shallon, dem verstorbenen Vater ihrer Söhne Yuval und Jonathan, u. a. in Düsseldorf, Jerusalem und Luxemburg. Professuren hatte Tabea Zimmermann bereits an der Musikhochschule Saarbrücken und an der Frankfurter Hochschule für Musik inne, seit Oktober 2002 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Sie ist mit dem amerikanischen Dirigenten Steven Sloane verheiratet, ihre gemeinsame Tochter Maya wurde im September 2003 geboren.

Tabea Zimmermann gehört seit langem zu den renommiertesten Musikern unserer Zeit. Ihre charismatische Persönlichkeit, ihr tiefes musikalisches Verständnis und ihr natürliches Spiel werden von ihren Zuhörern und ihren musikalischen Partnern gleichermaßen geschätzt. Dass sie heute als eine der weltweit führende Bratschistinnen gilt, gründet nicht nur in ihrer außergewöhnlichen Begabung, sondern ebenso in der frühen und intensiven Förderung durch ihre Eltern, der umfassenden Ausbildung durch exzellente Lehrer und dem unermüdlichen Enthusiasmus, mit dem sie ihr Verständnis der Werke und ihre Liebe zur Musik an ihr Publikum vermittelt.

Im Bereich der Kammermusik liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit dem Arcanto Quartett mit den Geigern Antje Weithaas und Daniel Sepec und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras. Das Debütkonzert des Arcanto Quartetts fand höchst erfolgreich im Juni 2004 in Stuttgart statt. In den darauf folgenden Spielzeiten war das Arcanto Quartett u. a. zu Gast im Beethovenhaus Bonn, Wigmore Hall London, Théâtre du Châtelet Paris, Conservatoire Royal Brüssel, Alte Oper Frankfurt, Concertgebouw Amsterdam, Philharmonie Köln, Konzerthaus Wien, Auditorio Nacional de Musica Madrid sowie bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und den Festivals in Edinburgh, Helsinki und Montreux. In der Saison 06/07 ging das Quartett erstmalig auf Tournee in Japan und Israel, und veröffentlichte im Mai 07 seine erste CD mit Bartoks Streichquartetten Nr. 5 und 6.

Tabea Zimmermann hat das Interesse vieler zeitgenössischer Komponisten für die Bratsche geweckt und zahlreiche neue Werke in das Konzert- und Kammermusikrepertoire eingeführt. Im April 1994 spielte sie mit großem Erfolg die Uraufführung der eigens für sie komponierten Sonate für Viola solo von György Ligeti. Auch die Erstaufführungen dieses Werks in London, Paris, Jerusalem, Amsterdam und Japan fanden euphorischen Anklang bei Publikum und Presse. Weiterhin spielte sie in den vergangenen Spielzeiten die Uraufführungen von Heinz Holligers Recicanto für Viola und Orchester mit dem WDR-Sinfonieorchester Köln, das Bratschenkonzert Nr. 2 Über die Linie IV von Wolfgang Rihm mit der Jungen Deutschen Philharmonie, Monh von Georges Lentz mit dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg und Notte di pasqua von Frank Michael Beyer mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. In der Saison 2008/2009 erfolgt die Uraufführung des Doppelkonzerts von Bruno Mantovani gemeinsam mit Antoine Tamestit.

Zahlreiche CDs bei EMI, Teldec und Deutsche Grammophon dokumentieren Tabea Zimmermanns musikalische Bandbreite. Bei Ars Musici liegt eine Aufnahme des Konzertes im Beethoven-Haus Bonn vor, bei dem sie, begleitet von Hartmut Höll, auf Beethovens eigener Bratsche spielt. Ebenfalls mit Hartmut Höll hat Tabea Zimmermann eine 2004 bei Capriccio veröffentlichte CD mit Werken Schumanns aufgenommen. Ihre jüngsten Konzert-Veröffentlichungen sind eine Live-Einspielung von Berlioz’ Harold en Italie mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Colin Davis für LSO live sowie eine Aufnahme von Blochs Suite für Viola und Orchester mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Steven Sloane für Capriccio. Ebenfalls bei Capriccio erschien 2006 eine Aufnahme von Antje Weithaas und Tabea Zimmermann mit Duo-Werken von Mozart und Spohr, die für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde.

Für ihr künstlerisches Wirken ist Tabea Zimmermann sowohl in Deutschland als auch im Ausland mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Frankfurter Musikpreis, dem Hessischen Kulturpreis, dem Rheingau Musikpreis und dem Internationalen Preis der Accademia Musicale Chigiana in Siena. Im Januar 2006 erhielt sie den Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau für ihre besonderen Verdienste in der Auseinandersetzung mit dem Werk Paul Hindemiths.



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