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Sonntag, 2. April 2023

Alison Balsom und ihr Instrument haben etwas zu sagen.

"Die Trompete war für mich Liebe auf den ersten Blick"


Alison Balsom denkt praktisch. Wie viele Künstler, die in Köln gastieren, hat sich die 1978 im englischen Herfordtshire geborene Trompeterin im Hotel gegenüber der Philharmonie eingerichtet. Eine gute Adresse. Im Augenblick ist das jedoch nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Das Hotel ist wie weite Teile der Innenstadt von riesigen Baggern und Baumaschinen umlagert, die emsig den Boden umpflügen und metertiefe Abgründe an den Stellen aufreißen, wo bald eine neue U-Bahnlinie tief unter der Erde entlang brausen soll. Die Domtürme blicken finster und missmutig auf das hektische Treiben, den nasskalten Morgen und die bleifarbenen Regenpfützen. Im Vergleich dazu ist das neugestaltete Entree des Hotels mit dunklem Marmor, großzügigen Sitzgelegenheiten und jenen austauschbaren Dekorationsobjekten, die in Hotels in aller Welt finden sind, nahezu heimelig.

Wir sind um 11.00 Uhr verabredet, und als ich mich telefonisch anmelden lasse, ist Alison Balsom schon nicht mehr auf ihrem Zimmer. Tatsächlich, mit britischer Pünktlichkeit steht sie plötzlich vor mir und reicht mir strahlend die Hand. Wie aus einer anderen Zeit ist Balsoms wohltuende Zurückhaltung. Trotzdem ist ihr Lächeln warmherzig und sympathisch. Zwanglos setzen wir uns in eine der wuchtigen Sitzecken und beginnen ein Gespräch, in dem sie richtiggehend schüchtern wirkt, sobald man sie auf ihre Erfolge anspricht. Umso bereitwilliger gibt sie Auskunft über ihren Werdegang.

Ich habe im Alter von acht Jahren an der Tannery Drift School in meiner Heimatstadt das erste Mal Trompetenunterricht erhalten. Ich hätte an sich die Möglichkeit gehabt, jedes beliebige Instrument zu erlernen, aber die Trompete hat mich von Anfang an fasziniert. Die Frage nach einem anderen Instrument hat sich bei mir also nie gestellt. Die Trompete war für mich Liebe auf den ersten Blick, und sie hat mich nie enttäuscht. Je länger ich mich mit ihr auseinandersetze, desto mehr Möglichkeiten entdecke ich mit ihr zusammen.

Die Trompete ist fraglos mit einer Menge Klischees befrachtet. Vielen gilt sie als militärisches oder herrschaftliches Instrument. Im 19. Jahrhundert wurde ihr Klang vor allem mit der spanischen Musik in Verbindung gebracht.

Viele Menschen sehen die Trompete als ein Instrument, das vor allen Dingen laut ist. Und das stimmt ja auch. Aber was ist schlecht daran, heroisch und brillant klingen zu können? Die Trompete ist in der Tat ein sehr starkes Instrument. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Mit der Trompete kann man auch ganz andere Klänge und Farben erzeugen. Man kann sehr sanft und sogar richtig delikat sein. Und genau genommen haben diese Eigenschaften in der Geschichte meines Instruments auch immer eine große Rolle gespielt. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Trompete all diese Möglichkeiten hat.

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Auf diese Möglichkeiten reagieren Sie mit einem besonders großen Repertoire, das gewissermaßen von A-Z, nämlich von Albinoni bis Zimmermann reicht. Spiegelt dieses Repertoire ihre Vorlieben?

Ich spiele sogar ein wenig mehr als das. (lacht) Von Albinoni bis Zimmermann - das klingt natürlich gut, aber ich gehe zeitlich gesehen darüber hinaus und spiele vor allem solche Musik, die mich auch wirklich interessiert. Zweifelsohne ist so etwas auch immer stimmungsabhängig. Ich selbst höre beispielsweise sehr oft Barockmusik und sehr viel Bach. Aber auch zeitgenössische Musik ist mir äußerst wichtig. Ich liebe die Herausforderung, die durch moderne Musik an meine Vorstellungskraft gestellt wird. Durch sie fühle ich mich dazu angeregt, nach neuen Wegen für mich und mein Instrument zu suchen. Seit Beginn meiner Karriere möchte ich vermitteln, dass ich als Künstlerin etwas zu sagen habe. Es ist mir persönlich sehr wichtig, dass das Publikum merkt, dass die Trompete ein vollwertiges Soloinstrument ist. Vielleicht ist das in Deutschland gar nicht so Thema. Ich habe das Gefühl, dass das Publikum hier einen anderen Zugang zur Trompete hat als in Großbritannien und sich der Möglichkeiten meines Instruments bewusster ist.

Woran könnte das liegen?

Nun ja, es gibt in Deutschland einfach wirklich hervorragende Trompeter. Vielleicht ist das Publikum deswegen eher daran gewöhnt, die Trompete als Soloinstrument zu sehen als in meiner Heimat.

Nichtsdestotrotz haben Sie in Großbritannien eine Menge Preise erhalten.

Ein paar waren es schon. (sie lacht schüchtern) Und das freut mich sehr, da es mir das Gefühl gibt, dass es eben nicht darum geht, dass ich eine Frau bin, die Trompete spielt. Natürlich bin ich weiblich und habe lange blonde Haare. Aber ich hoffe, dass man das nicht in den Vordergrund stellt und meiner Musik zuhört.

Was einige Instrumente angeht, halten sich Vorurteile in der Tat hartnäckig. Wenn man sich Orchester anschaut, so sieht man selten Männer an der Harfe und fast nie Frauen, die beispielsweise Tuba spielen.

Ja, das stimmt. Offensichtlich wirkt ein großes Instrument wie die Tuba so, als bräuchte man dafür enorme Kraft. Aber das stimmt eigentlich gar nicht. Die Tuba verlangt sehr viel weniger Kraft als die Trompete. Und trotzdem geht es auch bei der Trompete vor allem um die richtige Atemtechnik. Das Geschlecht ist da eher zweitrangig.

Wie hält man sich für die Ansprüche des Instruments fit?

Ich mache z.B. Sport. Aber für die Trompete ist vor allem das mentale Training wichtig. Darüber hinaus mache ich sehr viele Atemübungen. Vielleicht kann man das mit einem Sänger vergleichen. Ich trainiere mein Lungenvolumen, die Muskeln des Zwerchfells und versuche dort die Spannung aufzubauen, die ich für mein Instrument brauche.

Neben modernen, mechanischen Trompeten spielen Sie auch auf Naturtrompeten, wenn Sie etwa Barockmusik interpretieren. Sie haben unter anderem mit dem Dirigenten Roger Norrington zusammengearbeitet, der als Experte historischer Aufführungspraxis gilt. Sind Ihnen die Ergebnisse der Musikforschung für Ihr Spiel wichtig?

Die sind mir sogar sehr wichtig. Ich bin fasziniert von der Art, wie Norrington arbeitet und liebe Aufführungen, die sich mit den Ergebnissen der Musikforschung auseinandersetzen. Nehmen Sie z.B. Philippe Herreweghe und seine Bachinterpretationen. Er hat diese einfach umwerfende Aufnahme der Matthäus-Passion (harmonia mundi, 1985) eingespielt. Der Klang ist unglaublich frisch und direkt, und Herreweghe hat uns mit seiner Aufnahme wirklich etwas über die Musik mitzuteilen. So etwas wäre ohne musikhistorische Forschung gar nicht möglich gewesen.

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Die Alte-Musikbewegung hat im Laufe der Zeit eigene Klangideale entwickelt. Die Instrumentalisten bemühen sich um Transparenz oder verzichten weitgehend auf das Vibrato. Beim Gesang sieht es ähnlich aus. Das Ziel ist oft der saubere, gerade, bisweilen fast körperlosen Klang. Sehen Sie da für Ihr Spiel Parallelen?

Natürlich kommt es immer darauf an, aus welcher Epoche die Musik stammt, die ich gerade interpretiere. Aber bei der Barockmusik geht es mir in der Tat auch darum, einen reineren Klang zu erzeugen, den Klang flexibler zu halten, weniger Vibrato zu spielen und Transparenz zu gestatten. Leichtigkeit ist hier das Schlüsselwort. Deswegen finde ich es auch wichtig, dass man Bach mit der Naturtrompete spielt. Es klingt einfach völlig anders als auf einem modernen Instrument. Die Naturtrompete hat geradezu sangliche Qualitäten. Es ist ausgesprochen bereichernd, so viele Informationen wie möglich über ein Stück, seinen Komponisten und seine Entstehungszeit zu sammeln, bevor ich es interpretiere. Dann erst kann ich der Versuch wagen, die Musik für mein Publikum mit Leben zu erfüllen.

Sie arbeiten auch als Arrangeurin. Wie verträgt sich das mit ihrer Liebe zum historischen Klang?

Ich mache in der Tat selbst viele Arrangements für mein Instrument. Vielleicht steht das wirklich ein wenig im Gegensatz zu dem, was ich gerade gesagt habe. Ursprünglich entsprach das Arrangieren gar nicht meiner Absicht. Mir ging es vor allem um meine Solistenkarriere, aber ich versuche eben, mir ein größeres Repertoire zu erarbeiten und habe faktisch keine andere Wahl: wenn ich neues ausprobieren will, muss ich selbst dafür sorgen.

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Heute sind Arrangements weniger üblich. Im 19. Jahrhundert gab es da kaum Berührungsängste.

Die Komponisten hatten oft überhaupt nichts dagegen, Arrangements ihrer Musik zu hören. Man darf nicht vergessen, dass die meisten Komponisten von der Spielpraxis herkamen und keine Schwierigkeiten damit hatten, ihre eigene Musik zu einem besonderen Ereignis einzurichten, das vielleicht schon am nächsten Tag stattfand. Trotzdem kann ich verstehen, dass manche Menschen mit Arrangements Schwierigkeiten haben und davon überzeugt sind, dass man Musikstücke in Ruhe lassen sollte. Darauf reagiere ich auf meine Weise und versuche, immer im Kopf zu behalten, wie der ursprüngliche Klang einer Komposition gewesen ist. Es geht mir darum, die Klangfarben zu erhalten und die Absicht des Komponisten nicht zu verfälschen.

Arrangements spielen auch auf Ihrer neuesten CD ‘Caprice’, die gerade bei EMI erschienen ist, eine große Rolle. Wie sind Sie darauf gekommen, ausgerechnet die Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte auf der Trompete zu spielen?

Ich wollte ein paar wirklich bekannte Stücke spielen, und es hat mich gereizt, die Trompete wie die menschliche Stimme einzusetzen, da es ganz sicher große Parallelen zwischen meinem Instrument und der Sopranstimme gibt. Natürlich war es für mich auch interessant, in die Rolle der Operndiva zu schlüpfen. Das hat letztlich auch zu der Entscheidung geführt, die Variationen über ‘Casta Diva’ (aus Bellinis Norma) einzuspielen, die Jean-Baptiste Arban komponiert hat. Bei all diesen Fragen ist letztlich jedoch immer die Machbarkeit entscheidend. Viele Stücke kann man schlicht für Trompete nicht einrichten. Die Musik aus der Epoche der Klassik stellt uns da vor besondere Schwierigkeiten. In der Barockmusik sind Instrumente wie die Geige, die Oboe oder auch die menschliche Stimme wunderbar auf den Klang der Trompete zu übertragen. Bei der Klassik ist das anders, obwohl gerade Joseph Haydn mit seinem Trompetenkonzert das vielleicht schönste Werk geschrieben hat, das es für mein Instrument gibt. Andererseits ist es fast unmöglich, die Musik von Mozart für Trompete einzurichten. Es geht bei Mozart so sehr um die charakteristische Klangfarbe der einzelnen Instrumente, die Bewegung der Melodielinien und ihr Verhältnis zueinander, dass man dies kaum mit der Trompete wiedergeben kann.

Umso überraschender ist es, dass Ihre CD mit ‘Rondo alla Turca’ von Mozart beginnt.

Nicht wahr? Aber ich muss zugeben, dass ich mir darüber wirklich den Kopf zerbrochen habe. Ich hatte keine Ahnung, ob es funktionieren würde oder nicht. Und ich war am Ende vielleicht genau so überrascht wie Sie.

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Mit der ‘Caprice’ stellen Sie sich einem großen Publikum mit einem Programm vor, das man durchaus als »populär« bezeichnen könnte. Sind gemischte Programme die Vorstellung, die Sie von Ihrer künstlerischen Zukunft haben?

Nein. ‘Caprice’ sollte das Publikum mit der Bandbreite meiner Ausdrucksmöglichkeiten bekannt machen. Mein nächstes Projekt wird eine Einspielung von Joseph Haydns Trompetenkonzert sein. Schon seit langem will ich dieses Konzert einspielen. Ich hatte bislang aber das Gefühl, dass die Zeit dafür noch nicht gekommen sei. Ich weiß noch nicht genau, was ich danach einspielen werde, aber ich glaube nicht, dass es eine Fortsetzung von ‘Caprice’ sein wird. Das Album ist so wie es ist sehr gut, und ich habe Riesenspaß dabei gehabt, die unterschiedlichen Gesichter der Trompete zu zeigen. Aber wenn ich dabei bliebe, träte ich gewissermaßen auf der Stelle.

Viele Künstler unterscheiden zwischen ihren Aufnahmen und ihren Konzerten. Wie ist das für Sie?

Es sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Aber es gibt Verbindungen. Eines führt oft zum Anderen. Vielleicht gibt mir eine CD die Idee, etwas in mein Konzertrepertoire aufzunehmen oder ich gebe Konzerte in einem Land, wo ich neue Musik kennen lerne. Ich versuche da in jedem Fall ein Gleichgewicht herzustellen, aber um ehrlich zu sein, sind die Konzerte mir wohl wichtiger. Dort steht alles auf dem Spiel, gibt es keinen doppelten Boden. Und natürlich geht es auch um mein Publikum und die andere Zeitdimension. ‘Caprice’ habe ich in neun Stunden aufgenommen…

Neun Stunden? Das ist ja rasend schnell. Das sollte in jedem Fall im Booklet vermerkt werden!

Ja, vielleicht sollte es das wirklich. (Alison Balsom wirft den Kopf zurück und lacht herzlich) Dabei wurden einige Stücke eigens für das Projekt eingerichtet oder orchestriert. Ich habe sie also zum Aufnahmetermin das erste Mal gehört. Wir haben demzufolge nicht gleich die Mikrophone angeschaltet, sondern mussten erst einmal üben. Das war sehr aufregend für mich. Diese Möglichkeit hat man auf dem Konzerpodium selbstverständlich nicht. Aber das ist eben der Vorteil des Aufnahmestudios - man kann andere Risiken eingehen.

Treffen Sie die Entscheidungen für Aufnahmen allein oder in Zusammenarbeit mit EMI?

Wir erarbeiten das schon zusammen. Aber ich bin natürlich diejenige, die sich ständig darüber den Kopf zerbricht, was ich als nächstes tun könnte. Und ich habe meine eigene Sicht auf das Instrument. Was wirklich großartig ist, ist das Vertrauen, das EMI mir schenkt. Ich kann wirklich eigene Wege gehen. Die CD mit Bach-Arrangements, die 2006 erschienen ist, war beispielsweise gar nicht vorgesehen. Eines Tages kam ich mit der Idee zur EMI und war ganz aufgeregt. Und sie haben mir sofort grünes Licht gegeben.

Was möchten Sie mit ihren Aufnahmen erreichen?

Das Beste was passieren könnte, wäre meiner Meinung nach, wenn man durch meine Interpretationen die Trompete auf andere Weise sehen würde. Ich mag es, wenn Menschen durch meine Konzerte oder Aufnahmen in die eine oder andere Richtung reagieren. Das können von mir aus auch gerne extreme Reaktionen sein, so wie nach der Einspielung meiner Bach-CD. Ich habe anschließend viele Kritiken gelesen, die sich mit meiner Aufnahme auseinandergesetzt haben. In manchen war zu lesen: ‘Also das geht nun wirklich nicht.’ Und gleich am nächsten Tag stand an anderer Stelle, dass meine CD fabelhaft sei und die Arrangements ganz wunderbar zu Bachs Musik passen. Ich liebe diese Kontroversen, weil sie mir zeigen, dass sich die Menschen mit meiner Musik auseinandersetzen. Wenn Manche davon angeregt werden, meine Musik zu hören, dann ist das für mich das Größte.

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Ist das auch ein Teil ihrer Mission? Neues Repertoire entdecken und vielleicht auch Komponisten zu Werken anzuregen, die Sie dann spielen können?

Zeitgenössische Musik ist in der Tat sehr wichtig für mich. Ich habe gerade mit dem britischen Komponisten Joby Talbot zusammengearbeitet, der auch die Musik für den Film ‘Per Anhalter durch die Galaxis’ geschrieben hat. Ein Vorteil ist, dass Trompetenstücke zumeist kurz sind und ich so die Gelegenheit habe, moderne und alte Stücke, etwa aus der Zeit des Barock, einander gegenüberzustellen. Ich bin sicher nicht der einzige Trompeter der das tut, (Alison Balsom grinst mädchenhaft) aber so kann ich natürlich auch den Überraschungseffekt nutzen. Ich kann genau den Moment abwarten, an dem das Publikum ganz in der Musik versunken ist und dann etwas bringen, was sie nicht erwartet haben. In diesem Zusammenhang ist es auch ein Vorzug, dass die Trompete als Soloinstrument nicht so anerkannt ist: das Publikum geht ohne Vorurteile an das Thema heran.

Gibt es ein Klangideal, an dem Sie sich orientieren?

Ich höre mir gern Violinisten an. Ich schätze die Art, wie sie Phrasierungen bilden. Eigentlich kann jeder Instrumentalist mich inspirieren. Aber es ist vor allem die Violine, die einfach Dinge leisten kann, die wir nicht tun können. Dabei geht es mir nicht um die technischen Fragen, um den Bogenstrich, den Klang der Saiten und all das. Es ist etwas anderes. Die Attacke, die Artikulierung, die Wärme des Klangs

Dieses Ideal ist in ihrem Spiel hörbar. Die Attacke Ihrer Töne ist sehr rund und der Klang geradezu warm.

Das ist auch genau mein Ziel. Ich habe sehr lange daran gearbeitet, das Stereotyp der Trompete zu umgehen. Ich versuche delikater und sanfter zu sein, die Töne vielleicht wie ein Sänger zu bilden.

Arbeiten Sie viel an ihrer Technik? Oder entwickeln Sie den Klang beim Spielen?

Nein, circa 90 Prozent der Zeit, in der ich übe, entfallen auf Technik, Atemübungen, Tonleitern, das Spielen von langen Noten und die sorgfältige Arbeit an meiner Tonattacke und das Atmen.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Oh... (lacht verlegen und schaut nach oben) Ich mag diese Frage nicht so sehr…

Sie müssen nicht antworten.

Doch, doch! Ich träume davon, dass es in zehn Jahren mehr Trompetenmusik zeitgenössischer Komponisten gibt, die ich dann spielen kann.

Das Gespräch führte Miquel Cabruja.
(03/2007)

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