![[Die Oper „Talestri, regina delle amazzoni“]](vivavoce/logo.gif)
Musikzeitschriften im Portrait: Vivavoce
Die Oper „Talestri, regina delle amazzoni“
Eine Kurprinzessin als Amazonenkönigin
von Rebekka Bindewald, aus: VivaVoce Nr. 80
(ungefähr 4 Seiten)
Maria Antonia Walpurgis (1724-1780) zählt zweifellos zu einer der vielseitig begabtesten Frauen des 18. Jahrhunderts. Sie wurde am 18. Juli 1724 als älteste Tochter des Kurfürstenpaares Maria Amalie von Österreich (1701-1756) und Karl Albert von Bayern (1697-1745), dem späteren römisch-deutschen Kaiser Karl VII., in München geboren und wuchs am kunstliebenden bayerischen Hof auf. Nach ihrer Heirat 1747 mit dem sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian (1722-1763) nutzte sie mit bemerkenswertem Engagement die neuen künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten in Dresden und setzte nicht nur ihre am Münchner Hof begonnene Ausbildung in Gesang, Komposition und Instrumentalspiel fort, sondern widmete sich vermehrt auch der Literatur, der Malerei und der Politik. Maria Antonias musikalisches Schaffen gipfelt in ihren Opern „Il trionfo della fedeltà“ und „Talestri, regina delle amazzoni“. Einen ausgezeichneten Überblick über ihr Gesamtschaffen bietet das von Christine Fischer angefertigte Werkverzeichnis.Maria Antonias Oper „Talestri, regina delle amazzoni“ entstand zu einer Zeit am Dresdner Hof, als Musikdarbietungen, beispielsweise prunkvolle Opernaufführungen mit heroischen Sujets, seit langem fester Bestandteil des Hoflebens waren. Bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte mit dem politischen und ökonomischen Aufschwung der Höfe nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und der Festigung des Absolutismus die feste Integrierung der Hofoper in das Kulturleben zahlreicher deutscher Höfe. Dresden, München und Wien wurden zu den bedeutendsten Musikzentren und im 18. Jahrhundert zu Hochburgen der italienischen Oper. Das 1719 in Dresden eröffnete Opernhaus galt sogar als eines der größten Europas. Die sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. (1694-1733) und Friedrich August II. (1733-1763) förderten die Hofoper in besonderer Weise – letzterer angeblich sogar bis zur Staatsverschuldung. Unter Friedrich August II. nahm die Dresdner Oper insbesondere durch das „dramma per musica“ eine Leitfunktion in Deutschland ein. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der 1734-1763 dort wirkende Kapellmeister Johann Adolf Hasse (1699-1783), der auf Maria Antonias musikalische und kompositorische Weiterentwicklung bedeutenden Einfluss gehabt haben soll.
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