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Musikzeitschriften im Portrait: Das Orchester
Ein langes Bühnenleben
Gespräch mit der Sängerin Martha Mödl
von Burkhard Laugwitz, aus: Das Orchester 07/2001
Seite 4
Das Orchester: | Vier Jahre blieben Sie in Düsseldorf, dann gingen Sie nach Hamburg. Warum? |
Mödl: | Ich wollte Karriere machen, obwohl ich das Wort Karriere nicht vertragen kann. Aber ich muss noch sagen, in den vier Jahren, die ich in Düsseldorf war, war ich auch schon zwei Jahre in Hamburg. Ich fuhr damals hin und her. Einmal war ich bei Gründgens und das andere Mal bei Dr. Rennert, der ja auch zu den ganz großen Intendanten und Regisseuren von damals zählte. In Hamburg sang ich dann auch erstmals die Leonore und rutschte sozusagen dort in das andere Fach. |
Das Orchester: | Hamburg wurde dann auch zum Sprungbrett für Ihre Karriere in Bayreuth. Sie waren die Kundry der ersten Nachkriegsfestspiele in Bayreuth. |
Mödl: |
Wieland Wagner suchte dringend eine Kundry. Von wem er von mir erfuhr, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass er mich zum Vorsingen in Bayreuth einlud. Die Kundry hatte ich damals schon unter Furtwängler an der Scala und Keilberth an der Berliner Staatsoper gesungen. Also hatte ich vor dem Vorsingen nicht viel Angst. Im Übrigen: In den ersten Jahren meines Lebens auf der Bühne machte ich mir nie Gedanken über das Gelingen. Ich hatte alle Töne drauf, ich war sehr sorglos. Und so genau kannte ich auch Bayreuth gar nicht. Ich wusste nur, dass es eine große Festspielstätte sei. Aber was das eigentlich für mich bedeutete, ist mir zu diesem Zeitpunkt nicht ganz klar gewesen. So fuhr ich dann nach Bayreuth. Es war Winter, es war eiskalt. Das Festspielhaus hatte damals noch keine Heizung. Und ich wurde nachts um 11 oder 12 bestellt, um dort in dieser Kälte vorzusingen.
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