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Musikzeitschriften im Portrait: Musik & Kirche
Musikalische Impulse geben
Prälat Stephan Dorgerloh über das Jahr „Reformation und Musik“ 2012
von Johannes Mundry, aus: Musik & Kirche 2/2011
Seite 2
In den lutherischen Landschaften Ostdeutschlands bekennen sich nur noch weniger als 20 Prozent der Menschen zur Kirche. Kann die Luther-Dekade daran etwas ändern? Ist sie sogar die letzte Chance?
Die Lutherdekade wird nicht die letzte Chance sein, aber sie ist eine wichtige Möglichkeit, neue Zugänge zum Glauben zu finden. Die Beschäftigung mit der Reformation, mit Luther und seinen Freunden, kann neue Zugänge zur Kirche und zum Glauben eröffnen. Von daher ist die Lutherdekade auch eine missionarische Chance, wenn sie recht verstanden und so gestaltet wird, dass sie Menschen Wege zum Glauben und hier insbesondere zum Protestantismus finden. Die verschiedenen Themenjahre bieten dafür gute Anknüpfungsmöglichkeiten – sei es, dass über Regionalgeschichte, über Musik, über Malerei oder Diskussionen zu Freiheit und Bildung, Menschen das Evangelium geöffnet wird.
2012 wird die Musik im Mittelpunkt der Veranstaltungen liegen. Was bedeutet die Musik für die EKD heute?
Die Reformation war eine singende Revolution. Das Gemeindelied spielt bei der Ausbreitung der Reformation eine wichtige Rolle. Mit ihr wird ein kräftiger musikalischer Impuls freigesetzt, der sich in einem reichen Wirken, zum Beispiel mit Namen von Paul Gerhardt, Johann Sebastian Bach, Heinrich Schütz, Georg Philipp Telemann bis zu Arvo Pärt verbindet. Der reiche Schatz der Kirchenmusik ist heute vielstimmig zu hören: in der Posaunenarbeit, der Kantorei- oder Gospelchorarbeit, von der Taizé-Andacht bis zum Luther-Musical. Zahlreiche neue Formen musikalischer Verkündigungsarbeit sind entstanden und machen deutlich, dass die protestantische Kirche sich immer auch als eine singende und musizierende Kirche versteht.
Luther hat gesagt „Wenn Sie’s nicht singen, so gläuben Sie’s nicht“. Trotzdem fühlen viele Kirchenmusiker heute, dass ihre Arbeit oft nur die zweite Geige nach dem Wort spielt. Was sagen Sie zu solcher Kritik?
Solche kritische Bemerkung hat mindes-tens zwei Adressaten, zum einen die Kirchenmusiker selber und zum anderen diejenigen, die das Wort über oder gegen die Musik stellen. Wie schon erwähnt, kommt in der Reformation beides zusammen. Das Gemeindelied ist nicht die musikalische Untermalung der Predigt, sondern ebenso wie die Predigt Verkündigung. Von jeher unterstützen die musikalische Verkündigung und das Predigtwort einander und sind aufeinander zu beziehen. Dies sollte auch im Gemeindealltag erlebbar sein.
Portrait

"Bei der großen Musik ist es eine Frage auf Leben und Tod."
Der Pianist Herbert Schuch im Gespräch mit klassik.com.
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