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Dienstag, 28. März 2023

Aron Sayed

Drauflosbloggen

2.5.12.

Aron Sayed am 03.05.2012 um 00:05 Uhr


Eine Frage, die immer mal wieder auftaucht: Wenn eine Opernarie von Verrat, Hass, Tod, Krieg und Zerstörung und dergleichen handelt, aber trotzdem in strahlendstem Dur endet - ist dem Komponisten dann aufgefallen, dass da irgendwas nicht stimmt? Paradezeit dafür wäre der Belcanto. Die Frage soll gar keine Wertung implizieren, weil der Komponist wahrscheinlich gar nichts dafür konnte, das System Belcanto, Wiener Klassik oder was auch immer, hat es ja nicht anders zugelassen. Arienschlüsse in Moll gehen halt einfach nicht um diese Zeit oder sind extrem selten. Vielleicht gibt es ja Briefe, Tagebucheinträge oder ähnliche Dokumente, aus denen sich Aussagen dazu rausfiltern lassen? 

Die Bruckner 2 mit Venzago und der Northern Sinfonia klingt nach erstem ganz Durchhören zwar ganz anders, nämlich wirklich kammerorchestral, dafür aber im Ausdruck seltsam neutral. Am auffallendsten sind Streicher und Hörner. Was bleibt von Bruckner übrig, wenn der Größenwahn, Pathos und die krasse Dynamik wegreduziert werden? Die Antwort muss noch gegeben werden.

Ist ´Welcome to Europe´ von Squarepusher nun eine Passacaglia oder nicht? Vielleicht ist der Track auch nur passacaglaartig gebaut?

http://www.youtube.com/watch?v=eAFWMIgLIgs

Zinman macht jetzt mit der Tonhalle Schubert: 1, 2 und die ´Unvollendete´ sind schon draußen. Frage mich nur, ob nach seinem Beethoven und Schumann da noch Überraschungen drinne stecken können. Klingt bestimmt super. Kammerakademie Potsdam und Antonello Manacorda mit 3 und der ´Unvollendeten´ scheint aber irgendwie noch interessanter. Vielleicht wegen der Mischung der Instrumente aus historisch und modern?

Sind TechnoKlassik-Liveprojekte bislang immer gescheitert, weil die Grenze zwischen den beiden Musiken doch aufrechterhalten wurde und das Ganze darum zu gekünstelt wirkte? Also das Orchester spielt irgendwelche Sampels oder Melodien nach und der DJ sorgt an der Elektronik für den Beat, die Drums undsoweiter. So wurde es in der Vergangenheit öfter mal gemacht, Jeff Mills und Montpelier Philharmonic Orchestra oder Paul van Dyk und das HR-Sinfonieorchester mit Paavo Järvi.
Konsequent und reizvoll wäre aber ja die Aufhebung der Trennung und damit einhergehende Verschmelzung: Das Orchester spielt ein komplett transkribiertes Album - mit Pausen zwischendrin zur Erholung für die Musike -, inklusive der Schlagzeugspuren. Dafür bräuchte man natürlich eine ordentlich Schlagwerkbatterie - mindesten drei große Trommeln zum Beispiel und mehrere Hi-Hats. Die Perkussionisten hätten ordentlich zu tun. Das Tolle daran ist aber erst, dass der Orchesterklang von den Elektrokünstlern live auf der Bühne verwandelt wird, durch die Filter gejagt wird und was nicht alles. Die Simultanität von Original und elektronisch bearbeitetem Orchester. Tontechnisch ist das sicher schwierig, aber möglicherweise zu machen, der Naturklang kommt so, der elektronische durch die Lautsprecher. Müsste richtig ausbalanciert werden und natürlich synchron sein. Das Ergebnis wäre spektakulär, zumal im Saal die Sitzreihen entfernt wurden, damit man besser tanzen kann. Konzerthouse halt. Wenn das irgendein Konzertdramaturg oder so liest, soll er das bitte machen. Wäre binnen Sekunden ausverkauft, weil jeder Mensch, der elektronische Musik mag, so etwas hören will.

 

   

 


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